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DRK-Landesverband M-V nimmt an öffentlicher Anhörung der Enquete-Kommission „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern" teil

Am 14.10.2020 fand im Landtag Mecklenburg-Vorpommern eine öffentliche Anhörung der Enquete Kommission statt.
Dieses Gremium besteht aus Landespolitiker*innen und Fachvertreter*innen, welche in den kommenden Monaten den Ist-Stand und die Herausforderung der medizinischen Versorgung im Land erfassen und daraus Handlungsempfehlungen für die zukünftige Gestaltung der medizinischen Versorgung ableiten sollen. Ziel ist es, für die Zukunft eine bedarfsgerechte, leistungsfähige Gesundheitsversorgung in ganz Mecklenburg-Vorpommern sicherzustellen.

In der 7. Sitzung der Kommission wurden politische Akteure aus den Kommunen sowie Fachvertreter*innen aus dem Rettungsdienst zum aktuellen Stand der medizinischen Versorgung aus Sicht des Rettungsdienstes und des Krankentransports angehört.
Der DRK-Landesverband M-V hat an dieser Anhörung teilgenommen und ist in seinem Beitrag auf den organisatorischen Rahmen des Rettungsdienstes sowie die Thematik Resilienz der Bevölkerung eingegangen. Seine Redezeit nutzte Landesgeschäftsführer Jan-Hendrik Hartlöhner, um auf die im Rettungsdienstgesetz enthaltene Befristung der Verträge mit den Kommunen, die spätestens, egal wie qualitativ der Rettungsdienst im Landkreis bisher war, in den kommenden viereinhalb Jahren beendet werden muss. Es ist dabei auch unerheblich, ob derzeit die Beauftragung des Rettungsdienstes durch bspw. eine anerkannte Hilfsorganisation erbracht wurde, gut funktioniert. Dies hat nach Ansicht des DRK negative Auswirkungen auf die Planungssicherheit für Personal, Ausbildung und Beschaffung. In diesem Zuge forderte Herr Hartlöhner die politischen Akteure auf, den Rettungsdienst nicht als marktübliche Leistung zu verstehen, sondern ihn als Teil der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr zu sehen. Dieser Sachverhalt sollte bei der Vergabe im Blick behalten werden, indem die Bereichsausnahme bei Vergabeverfahren im Rettungsdienst Anwendung findet.
Der Landesgeschäftsführer des DRK nutzte die Möglichkeit ebenfalls, auch auf die Wichtigkeit einer belastbaren Resilienz der Bevölkerung hinzuweisen. Denn ein ausgeprägtes Vermögen, sich und anderen in Krisensituationen helfen zu können, ist sowohl im Alltag als auch im Katastrophenfall wichtig. Dabei führte Herr Hartlöhner das Thema Erste-Hilfe an und verdeutlichte dies am Beispiel der Rolle einer effektiven Erstversorgung durch Laien bei einer Verletzung oder akuten Erkrankung, da dies ein wichtiger Baustein der Rettungskette darstellt und das Versorgungspotential der Patienten steigert.Im Anschluss tauschte sich die Kommission mit den Beteiligten zu Themen der stationären, ambulanten und rettungsdienstlichen Versorgung aus.Der DRK-Landesverband M-V hat seine Einschätzung der aktuellen Situation und den zu bewältigenden Herausforderungen im Rettungsdienst in einer ausführlichen Stellungnahme dargestellt und im Vorfeld der Anhörung an die Kommission übersandt.
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