Das kann auch Ekkehard Giewald, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Nordwestmecklenburg, bestätigen: “Nach unserer Kenntnis haben sich in unserem Landkreis bisher mehr als 50 zum Teil bereits pensionierte Ärzte und ebenso viele ehemalige Krankenschwestern und KrankenpflegerInnen sowie Verwaltungsmitarbeiter bereiterklärt, die Impfaktion zu unterstützen. Zusätzlich haben sich beim DRK-Kreisverband mehrere Ärzte, Ehrenamtliche und eine Vielzahl von Mitarbeitern gemeldet. Diese große Hilfsbereitschaft hat uns positiv überrascht, zumal ja schon etliche Helfer in den Corona-Testzentren aktiv tätig sind.“
Auch logistisch und materiell ist für die Impfungen alles vorbereitet. Im DRK-Gebäude am Grevesmühlener Ploggensee wartet das Impfzentrum auf die Inbetriebnahme durch den Landkreis – mit Räumlichkeiten für die Anmeldung, Arztgespräche, Impfungen und Ruhebereich nach der Injektion. Aber noch ist das Gebäude menschenleer. Der Grund: Es fehlt der Impfstoff, in den vielerorts so viel Hoffnung bei der Bekämpfung der Pandemie gesetzt wird und der eigentlich längst verfügbar sein sollte. Die geringe Menge von Impfdosen, die den Landkreis bisher erreicht haben, sind überwiegend von Hausärzten und mobilen Impfteams, insbesondere in Pflegeeinrichtungen verimpft worden.
Toralf Herzog, der bereits im Frühjahr als Teamleiter des Abstrichzentrums agierte und nun für die mobilen Teams verantwortlich ist, nutzt die Zeit, mit allen Beteiligten die Abläufe zu besprechen sowie Fragen und Probleme zu klären. „Es ist wichtig, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat und dabei den Arbeits- und Eigenschutz beachtet. Die Einsätze im Rahmen der Pandemie sind für alle Neuland und deshalb heißt es, besonders sorgfältig zu agieren, damit keine Fehler passieren. Denn schließlich geht es um die Verabreichung eines Medikaments“, sagt der ehrenamtliche Landesbereitschaftsleiter vom Roten Kreuz, der über jahrelange Erfahrungen bei Einsätzen verfügt.
„Wir haben in kurzer Zeit alle materiellen und personellen Ressourcen mobilisiert. Seit dem 28. Dezember sind wir startklar und könnten mit den stationären und mobilen Impfungen sofort beginnen“, erklärt Ekkehard Giewald, der bereit ist, mit seinen ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzhelfern sowie der Bundeswehr und weiteren Freiwilligen dabei zu helfen, die Ausbreitung von Covid 19 zu stoppen. Überzeugungsarbeit muss er bei den freiwilligen Helfern nicht leisten. Denn für Dr. Michael Tretow, Arzt im Ruhestand, sind diese Einsätze eine Sache der Berufsehre und auch für den Medizinstudenten Peter Handschak ist es eine Selbstverständlichkeit, die Impfaktion zu unterstützen.
Der erste größere Einsatz des mobilen Teams wird Anfang der nächsten Woche sein. Dann sollen alle über 80-jährigen Bewohner des Klützer DRK-Pflegeheimes geimpft werden, die dazu ihr Einverständnis gegeben haben.