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Ein „Kinderspiel?“

Appellpapier fordert die Verbesserung der Qualität in Kindertageseinrichtungen und des Landesrahmenvertrages in Mecklenburg-Vorpommern

Die Verhandlungspartner des Landesrahmenvertrages gemäß § 24 Abs. 5 KiföG MV setzen sich für Chancengerechtigkeit, ‚gute‘ Bildung, Betreuung und Erziehung für alle Kinder in MV ein.

Vieles ist bereits gut geregelt. Die Verhandlungspartner sind sich jedoch auch darüber einig, dass es weiterer Kraftanstrengungen bedarf, um Kindern, die in Mecklenburg-Vorpommern aufwachsen, beste Bedingungen zu bieten, die das Gemeinschaftserleben fördern und die Individualität stärken.

In Partnerschaft formulierten sie ein Appellpapier. Darin sind drei wesentliche Verbesserungen zum bestehenden Vertrag dargelegt. Das gemeinsame Ziel besteht darin, die landesweite und dauerhafte Verbesserung in den Kitas ohne Einschränkungen der anderen Bereiche der Jugendhilfe zu erreichen.

Im Rahmen eines parlamentarischen Frühstückes wurde am 27. August 2021 im restaurierten Wichernsaal in Schwerin ganz groß über die Kleinsten in der Bevölkerung gesprochen. Im Dialog. Ein Dialog zwischen der Verhandlungsgemeinschaft und Vertretern des Landtages und der Landesregierung.

Die drei Schwerpunkte des Appellpapiers wurden aufs Tableau gehoben:

1. Gesetzlich geregelte personelle Ausstattung und Verbesserung der Ausbildungssituation

    (Forderung an das Land: gesetzliche Verankerung und auskömmliche Finanzierung einer Mindestpersonalausstattung)

2. Gute Arbeitsbedingungen und bessere Bedingungen zur individuellen Förderung

    (Forderung an das Land: Bereitstellung ausreichender Ressourcen, um Qualitätsstandards erfüllen zu können)

3. Keine Anrechnung der Auszubildenden auf den Personalschlüssel

     (Forderung an das Land: vollständige Finanzierung der praktischen und theoretischen Ausbildung, da es für die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher verantwortlich ist)

Das detaillierte Appellpapier finden Sie hier.

„Das Appellpapier zeigt klar und konkret die Verbesserungen für die Kindertagesförderung auf. Es zielt darauf ab, die Landeregierung in die Pflicht zu nehmen und ein Signal zu setzen,“ so Steffen Feldmann, Vorsitzender der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in M-V e.V. und Diözesancaritasdirektor bei Caritas im Norden. „Es ist viel passiert, doch noch nicht genug, deshalb unser Engagement und klare Forderung an das Land.“ Das ergänzt Feldmann.

Das Papier wurde erläutert und durch Berichte und Erfahrungen aus der Praxis untermauert. Die Kindertagesbetreuung ist wesentlich für die Bildungsverläufe von Kindern. Zudem elementar für Familien zur Vereinbarkeit mit dem Beruf.

Im Saal schwingt neben Kaffeegeruch auch ein gemeinsames Verständnis für die Problematik. Klar und deutlich. Und zwar aller Parteien. „Das ist ein erster guter Schritt. Wichtig für diesen Austausch heute ist, dass wir die politischen Entscheider für die Sache sensibilisieren.

"Mich freut, dass wir das geschafft haben, “ resümiert Jan-Hendrik Hartlöhner, Landesgeschäftsführer DRK-Landesverband M-V e.V. Er wirkte tatkräftig am Appellpapier mit.  

„Das Thema ist ja nicht neu. Mit der beitragsfreien Kita ist der erste Schritt getan. Das stimmt mich optimistisch. Dennoch gilt es jetzt weiterzudenken und nachzubessern und mit Druck nach der Wahl das Thema fortzuführen. Eine Hausaufgabe für alle Parteien.“ Das meint Sebastian Ehlers, Stadtpräsident der Landeshauptstadt Schwerin und MdL in MV.  Übereinstimmung herrscht im Raume. Eine Einigkeit im Thema aller Anwesenden, ob Träger, LIGA oder Politik.

Dieser Konsens produziert ein positives Fazit des parlamentarischen Frühstücks. Wenn alle mitmachen, wird das sozusagen ein „Kinderspiel“.

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