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Wieso sind Kreisauskunftsbüros so wichtig?

Foto: Paweł Miedziński
Foto: Paweł Miedziński
Foto: Paweł Miedziński

Stellen Sie sich vor, der Katastrophenfall ist ausgerufen. Sie selbst sind zwar nicht betroffen, doch fragen sich nun, ob Ihre Angehörigen wohl auf sind.

Genau in diesem Fall wenden Sie sich an die Mitarbeiter des Kreisauskunftsbüros (KAB) des Roten Kreuzes. Die Ehrenamtlichen dort sind speziell dafür geschult. Sie trainieren sogar für diese Einsätze. Im Ernstfall richten sie unverzüglich ein mobiles Büro ein und unterstützen kompetent die Einsatzleitung.

Das KAB meistert im Katastrophenfall drei wichtige Aufgaben:

  • es erfasst und wertet Informationen über betroffene und verletzte Personen aus
  • nimmt telefonische und persönliche Suchanfragen aus der Bevölkerung auf
  • gibt Auskunft an Angehörige über den Verbleib von gesuchten Personen.

Wichtig bleibt, dass die Abläufe flüssig und professionell funktionieren. Das muss geübt werden. Regelmäßig. Genau das trainierten die Ehrenamtlichen der KAB´s Mecklenburg-Vorpommern am vergangenen Wochenende. Das DRK-Bildungszentrum in Teterow wurde zum Austragungsort einer Fußball-Europameisterschaft. Dieses fiktive Szenario diente als Übung.

Szenario:

Kurz vor dem Halbfinale England – Polen erschüttert eine schwere Explosion die Innenstadt. Einwohner hören einen dumpfen Knall. Mehrere Explosionen folgen, zahlreiche Häuser stehen in Flammen. Die örtliche Feuerwehr wird dem Flammenmeer nicht mehr Herr. Weitere Feuerwehren, die Polizei, der Rettungsdienst aus den umliegenden Kreisverbänden werden alarmiert. Aufgrund des Fußballspiels sind zahlreiche ausländische Fans in der Stadt und in der Region anwesend und direkt betroffen. Auf Anordnung der unteren Katastrophenschutzbehörde wird eine Personenauskunftsstelle (PASt) vom übergeordneten Kreisauskunftsbüro des Deutschen Roten Kreuzes (der gemeinsamen Auskunftsstelle für alle Hilfsorganisationen) eingerichtet und betrieben. Plangemäß treffen Kräfte aus Demmin, Nordwestmecklenburg, Rostock und dem benachbarten DRK-Landesverband Brandenburg in Teterow ein. Nach der Einweisung wird das Personal eingeteilt. Dann geht’s an die Arbeit: Erstellung der Statistik, Vor- und Feinsortierung, digitale Erfassung. Zunehmend mehr besorgte Familienmitglieder aus vielen Ländern der Welt melden sich persönlich oder telefonisch, um ihre Suchanfragen zu stellen.  

Rasch werden erste Suchfälle geklärt und Angehörige über den Verbleib ihrer Familienmitglieder informiert.  Welches Fazit steht am Ende der Übung? Weil die jeweiligen Einheiten gut miteinander vernetzt waren und das notwendige Equipment guten Einsatz leistete, schlussfolgern die Verantwortlichen ein positives Fazit.

Sie wollen auch helfen und diese wichtige Arbeit unterstützen?

Wenden Sie sich an einer der Personenauskunftsstellen des DRK in Mecklenburg-Vorpommern, an den örtlich zuständigen KAB-Leiter*innen oder an den Suchdienst-Leiter beim DRK-Landesverband. Herrn Dr. Marcin Przybysz (m.przybysz(at)drk-mv.de).

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